Burnout erkennen: Tipps für Pflegekräfte und Helfer

publiziert: 29.07.2021 v kariérne tipy

Im Leben vieler Menschen, insbesondere wenn sie einen anspruchsvollen Beruf haben, kommt es irgendwann zu einem Gefühl des Ausgebranntseins. Bei einigen Berufen ist das Risiko eines Burnout-Syndroms geradezu alarmierend. Dies betrifft vor allem Berufe in der ersten Linie des Kontakts mit Menschen – Lehrer, Gesundheitsfachkräfte, aber auch Polizisten, Verkäuferinnen und andere Berufe. Die Symptome und der Verlauf können mehr oder weniger ernst sein, in jedem Fall können sie das Funktionieren erheblich beeinflussen und sollten daher nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Gesundheitsfachkräfte und Pflegekräfte haben in den letzten anderthalb Jahren einen Druck erlebt, den sie sich zuvor kaum vorstellen konnten, und bei vielen hatte die Pandemie negative Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden. Wie kann man einem Burnout vorbeugen, wie erkennt man es und wie geht man damit um, wenn es bereits eingetreten ist? Genau diesem Thema widmen wir uns im heutigen Artikel.  

Aus Untersuchungen geht hervor, dass die Mehrheit der Menschen ihre Arbeit auch nach Hause bringt – damit ist nicht nur das wörtliche Erledigen von Arbeitsaufgaben zu Hause gemeint, sondern auch die Unfähigkeit, sich gedanklich von der Arbeit zu lösen. Im Gesundheitswesen und in der Pflegekraft-Branche gilt dies vielleicht sogar doppelt, da diese Mitarbeiter für die Gesundheit und oft das Leben ihrer Klienten verantwortlich sind.

Die wichtigste Prävention gegen Burnout ist die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen Arbeits- und Privatleben, was für viele in diesem Bereich im letzten Jahr und einem halben Jahr fast unmöglich war. Jeder hat dieses Gleichgewicht anders eingestellt, und was Ihnen passt, muss einem anderen nicht passen. Wichtig ist es, zu lernen, sich zu entspannen/zu meditieren, und auch die Möglichkeit eines Rückzugsortes zu haben. Vieles hängt auch vom Arbeitskollektiv ab, und deshalb lohnt es sich immer, am Arbeitsplatz freundschaftliche Beziehungen zu pflegen. Ebenso wichtig ist es, Grenzen zu setzen und einen gesunden Abstand zu den Patienten zu wahren. Was aber, wenn Sie bereits Burnout-Symptome spüren?

Wie man gegen das Burnout-Syndrom kämpft

Eine Person, die unter Burnout leidet, sollte eindeutig Änderungen in ihrer Arbeitsumgebung vornehmen, zum Beispiel ihre Gefühle ihrem Vorgesetzten oder Kollegen anvertrauen, die ihre Situation etwas besser verstehen und ihr Unterstützung bieten können. Kommunikation, nicht nur am Arbeitsplatz, ist sehr wichtig, sprechen Sie über Ihre Gefühle. Viele Menschen entscheiden sich in einem solchen Fall lieber für einen Austritt, aber das muss das Problem nicht als solches lösen. Wenn sich bei der ausgebrannten Person nichts in ihrem Verhalten ändert, besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass sie erneut ausbrennt.

Das Setzen klarer Arbeitsziele und die Konzentration auf eine Tätigkeit, ohne zu versuchen, so viel wie möglich auf einmal zu bewältigen, ist ein guter Start. Machen Sie regelmäßige, auch kurze Pausen, die Ihnen helfen, sich besser zu konzentrieren. Effektives Stressmanagement ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Erholung vom Burnout-Syndrom. Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers, sollte uns jedoch nicht beherrschen. Zur Bewältigung helfen beispielsweise Atemübungen oder die bereits erwähnten kurzen Pausen zur Erholung und Meditation. Dazu gehört untrennbar auch ausreichend Schlaf und eine gesunde Lebensweise, regelmäßige Bewegung und das Verbringen von Zeit an der frischen Luft, idealerweise in der Natur.

Belohnungen können auch die Motivation steigern, vergessen Sie daher nicht auf sich selbst und belohnen Sie sich für gut geleistete Arbeit. Widmen Sie sich regelmäßig Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten, sei es das Spielen mit einem Haustier, ein entspannendes Bad oder das Lesen eines Buches. Vergessen Sie nicht auf sich selbst und gönnen Sie sich die Pflege, die Sie auch Ihren Klienten bieten. Wenn Sie das Gefühl haben, die Situation nicht mehr alleine bewältigen zu können, scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Manchmal reicht es, sich einem Außenstehenden anzuvertrauen, der eine objektive Sicht auf die Situation bietet. Die Kombination aus professioneller Hilfe und einfachen Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten, hilft Ihnen, das Burnout-Syndrom zu überwinden und gleichzeitig dessen Rückkehr vorzubeugen. Wie schützen Sie sich vor Stress und Burnout?